Tanzlinden

Tanzlinden um Thurnau

Rund um Thurnau, in Peesten, Limmersdorf und Langenstadt, finden sich gleich drei der nur noch sechs existierenden „betanzten“ Linden in ganz Deutschland. Es sind faszinierende Baumhäuser, die von einer einzigartigen, bis heute gelebten Tradition zeugen.

Tanzlinde Limmersdorf – Markt Thurnau

Tanzendes Paar unter der Tanzlinde Limmersdorf

Die Limmersdorfer Tanzlinde ist eine Sommerlinde und gilt als die älteste Tanzlinde Oberfrankens – vermutlich wurde sie im Jahr 1686 gepflanzt. Mit einer Höhe von 18 Metern, einem Stammumfang von etwa vier Metern und einer beeindruckenden Krone von rund 13 Metern Durchmesser ist sie ein wahres Naturdenkmal.

Die Tanzfläche – die sogenannte „Tanzbruck“ – liegt in drei Metern Höhe und ruht auf acht Sandsteinsäulen. Ein kleines Musikantenhäuschen gehört ebenfalls dazu. Nur zur Kirchweih wird die Tanzfläche mit Brettern belegt und über eine Stiege zugänglich gemacht.

Seit 1729 wird hier getanzt – und zwar ununterbrochen bis heute. Damit ist die Limmersdorfer Tanzlinde die einzige ihrer Art in Deutschland, bei der diese Tradition durchgehend gepflegt wurde.

Im Jahr 2015 wurde die Limmersdorfer Lindenkirchweih in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

2024 wurde rund um die Tanzlinde eine Ausstellung eröffnet, die diese außergewöhnliche Tradition umfassend dokumentiert und erlebbar macht.

Lindenkirchweih: Um den Bartholomäustag (24. August) – wenn dieser auf einen Sonntag fällt oder in der Woche danach

Tanz auf der Linde: Am Kirchweihsonntag und -montag

Weitere Informationen unter: www.lindenkirchweih.de

Die Sendung mit dem Schmidt Max: Unter freiem Himmel – Bayern swingt und tanzt

„hock di her“ – Der Bayern-Podcast: Veit Pöhlmann über die Limmersdorfer Lindenkirchweih

Tanzlinde Peesten – Markt Kasendorf

Tanzlinde Peesten mit Marienkirche im Hintergrund
Tanzlinde Peesten mit Marienkirche im Hintergrund

Am Dorfplatz in Peesten, gegenüber dem Giech’schen „Schloss“ und neben der Marienkirche, steht seit 2001 wieder eine Tanzlinde.

Die Planung der neu errichteten Holzkonstruktion erfolgte originalgetreu nach alten Beschreibungen und Zeichnungen der historischen Vorgängerin (Ende 16. Jahrhundert bis 1947). Von ihr stammen auch die 12 Sandsteinsäulen und die steinerne Wendeltreppe, über die man in den 87 m² großen Baumsaal gelangt.

1951 wurde der Baum, eine Sommerlinde, gepflanzt, seit 2003 wird auf der Tanzlinde wieder zur Kirchweih getanzt. Der Lindensaal des Naturdenkmals ist im Sommer geöffnet.

Lindenkirchweih: zweites Juniwochenende

Tanz auf der Linde: Am Kirchweihsonntag

Weitere Informationen unter: www.tanzlinde-peesten.de

Tanzlinde Langenstadt – Gemeinde Neudrossenfeld

Musiker in Tracht spielen vor der Tanzlinde Langenstadt

Im Zentrum von Langenstadt, direkt neben dem Dorfwirtshaus „Zur Linde“, befindet sich ein Rondell aus acht Sandsteinsäulen, die durch eine umlaufende Steinbank verbunden sind. Inmitten dieses steinernen Gerüsts stand einst eine mächtige, alte Linde, deren Äste zu einer Tanzlinde gezogen worden waren.

Im Jahr 1989 wurde die alte Linde leider von einem Sturm gefällt. Noch im selben Jahr pflanzte man als Ersatz die Krimlinde, die seither heranwächst.

Der Wiederaufbau der Tanzfläche („Tanzbruck“) auf den Steinsäulen erfolgte im Jahr 2010. Pünktlich zur Kirchweih wurde sie feierlich den Platzburschen und Platzmädchen übergeben – und seither wieder betanzt.

Lindenkirchweih: letztes Wochenende im August

Tanz auf der Linde: Kirchweihsonntag

Weitere Informationen unter: www.langenstadt.de